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Valentin Rainer

Wie zufrieden bist du mit deiner vergangenen Saison?

Wenn ich auf die vergangene Saison zurückblicke, war sie für mich insgesamt sehr erfolgreich. Ich konnte bei den ersten Stopps der Freeride World Tour direkt starke Ergebnisse erzielen und übernahm sogar zeitweise die Gesamtführung. Leider stürzte ich bei den letzten beiden Bewerben – trotzdem bin ich mit dem vierten Gesamtrang sehr zufrieden.

Was war dein persönlicher Highlight-Moment?

Mein persönliches Ziel war es, wieder auf dem Podest zu landen – und das ist mir in Val Thorens gelungen. Dort wurde ich Zweiter und konnte in meinem Run den bislang größten und besten 360 meiner Competition-Karriere landen – ein unvergesslicher Moment für mich.

Gab es ein Rennen, das anders lief als geplant – und was hast du daraus gelernt?

Der emotional schwierigste Moment war sicherlich das Finale in Verbier. Ich stürzte beim allerletzten Sprung meines Runs – ausgerechnet dort, wo ich noch einmal alles geben wollte, um vielleicht sogar den Weltmeistertitel zu holen. Rückblickend habe ich gelernt, Risiko besser abzuwägen und mir bewusst zu machen, wann es sich wirklich lohnt, alles auf eine Karte zu setzen.

Wie hat sich dein Training im Vergleich zur Vorsaison verändert?

Mein Preseason-Training ist mittlerweile deutlich intensiver geworden. Ich lege viel Wert darauf, meinen Körper optimal auf große und weite Sprünge vorzubereiten. Außerdem habe ich wieder mit Stefan Häusl zusammengearbeitet – als Contest-Coach war er eine große Unterstützung, und unsere Zusammenarbeit hat super funktioniert.

Welcher Hang oder welche Strecke war für dich in dieser Saison die größte Herausforderung und warum?

Definitiv der Stopp in Georgien. Die Bedingungen waren extrem: Temperaturen von bis zu –25 Grad, schwieriges Wetter und mehrfache Änderungen des Competition Faces. Der Schnee war so kalt, dass er kaum zu fahren oder zu landen war – extrem fordernd. Nach einer intensiven Woche Facecheck stürzte ich direkt beim ersten Sprung.

Auf welches deiner Ergebnisse bist du besonders stolz – und warum gerade dieses?

Einerseits natürlich auf meinen zweiten Platz in Frankreich, aber auch auf meinen Run in Kanada. Dort konnte ich alles so umsetzen, wie ich es geplant hatte, bin mit viel Energie gefahren und habe mich rundum wohlgefühlt. Auch wenn es „nur“ Platz vier wurde, war es einer meiner besten Runs.

Hast du eine Strategie, um mit Nervosität vor Rennen umzugehen?

Ich versuche, jeden Wettkampftag möglichst gleich zu gestalten. Am Abend davor wird meine gesamte Ausrüstung noch einmal gecheckt, damit ich am nächsten Tag ohne Sorgen starten kann. Bei der Line-Wahl achte ich darauf, dass sie zu meinem Fahrstil passt – das gibt mir Selbstvertrauen und hilft, die Nervosität zu reduzieren.

Inwiefern hast du in dieser Saison Neues gewagt?

Ich habe mich in dieser Saison bewusst dazu entschieden, neue Sprünge zu wagen – mit Selbstvertrauen und Entschlossenheit. Sprünge, die ich in den vergangenen Jahren vielleicht noch ausgelassen hätte, habe ich jetzt umgesetzt – das war ein wichtiger Schritt für mich.

Wie wichtig war deine Familie für dich in dieser Saison?

Im Freeriden bin ich größtenteils auf mich allein gestellt, da ich keinem fixen Team angehöre. Meine Familie steht mir aber immer zur Seite und unterstützt mich, wo sie nur kann. Bei den Events ist die FWT für mich wie eine zweite Familie – die Community ist so stark und freundlich, ich würde das ganze Starterfeld als meine Freunde bezeichnen.

Was würdest du deinem „Ich am Anfang der Saison“ mit dem heutigen Wissen sagen?

Bleib deiner Linie treu, vertraue auf deine Vorbereitung – und vor allem: Genieße jeden Wettkampf so intensiv wie möglich!

Was nimmst du dir für die nächste Saison vor – sportlich, aber auch persönlich?

In der kommenden Saison finden erstmals Freeride-Weltmeisterschaften statt – dort möchte ich natürlich zeigen, was in mir steckt. Gleichzeitig will ich weiter an meinem Style arbeiten und das Freeriden so interpretieren, wie es zu mir passt. Auch Filmprojekte möchte ich wieder angehen – sei es im kleinen Rahmen für meinen YouTube-Kanal oder auch im größeren Stil mit einem Filmprojekt fürs Kino.

Im Dezember hast du dir eine Innenband- und Meniskusverletzung im Knie zugezogen. Wie ging es dir damit, wie bist du damit umgegangen?

Ja, ich fiel dadurch in der wichtigsten Vorbereitungsphase rund einen Monat aus. In dieser Zeit konzentrierte ich mich voll auf meine Genesung und arbeitete intensiv im Olympiazentrum an meiner Kraft. Letztendlich wurde es ein echtes „Last-Minute-Comeback“, aber rechtzeitig zum ersten FWT-Stopp war ich wieder fit genug zum Skifahren.

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