Rückblick auf die vergangene Saison 2024/25 des SCA
Rückblick auf die vergangene Saison 2024/25 des SCA
Wie bereits in den vergangenen Jahren möchte ich mich vor meinem Rückblick für eure anhaltende Unterstützung, euren Glauben, euer Vertrauen und die großartige Zusammenarbeit bedanken. Ich bin jedes Jahr stolzer und dankbarer, ein Teil der SCA-Familie sein zu dürfen.
Nach meiner schweren Unterschenkelverletzung direkt vor dem ersten Weltcuprennen im Dezember 2023 kämpfte ich mich Tag für Tag zurück. Zu sagen, es wäre mir leicht gefallen, wäre gelogen – dennoch habe ich die Herausforderung angenommen und versucht, stets positiv zu bleiben. Nach monatelanger Reha- und Aufbauphase durfte ich nach dem therapeutischen Skifahren im Herbst endlich wieder ins Schneetraining einsteigen.
Um dies zu ermöglichen, absolvierte ich im Sommer mehrere Einheiten auf dem Skisimulator in St. Christoph, was meinen Unterschenkel optimal auf die Belastung im Skischuh vorbereitete. Einmal mehr wurde mir bewusst, welch tolle Möglichkeiten uns am Arlberg geboten werden.
Die ersten Monate trainierte ich auf Schnee ausschließlich mit der „Back-to-Race“-Gruppe, die von Meini Tatschl geleitet wird. Schrittweise steigerten wir uns von grundlegenden Schulübungen und Techniktraining beim freien Skifahren über vorgegebene Richtungsänderungen, intensives Riesentorlauf-Training und Gleitkurven bis hin zum Sprungtraining. Ende Oktober war ich schließlich bereit, wieder ins Gruppentraining einzusteigen – und damit standen auch die ersten richtigen Speedeinheiten am Programm.
Mitte Oktober ging es dann in den letzten Vorbereitungsblock nach Copper Mountain, Colorado. Wie jedes Jahr konnten wir uns dort bei idealen Trainingsbedingungen an die Geschwindigkeit und die Lauflänge im Speedbereich vor Beginn der Rennsaison gewöhnen. Anschließend ging es weiter nach Beaver Creek zu den ersten Speedrennen. Mit zahlreicher Unterstützung vom Ski Club Arlberg konnte ich dort nach 20 Monaten erstmals wieder Rennen bestreiten.
Bewusst war mir jedoch, dass ich mich noch immer im Aufbau befand und noch nicht in Topform war. Die Rennerfahrung tat mir dennoch sehr gut, und mit einem soliden Ergebnis im Weltcup konnte ich den ersten Schritt zurück machen.
Nach der Rückkehr und einem Super-G-Rennen in St. Moritz standen die Heimrennen in St. Anton auf dem Programm. Für mich sind die Rennen am Arlberg stets ein besonderes Highlight. Nach schwierigen Schneebedingungen bei den Trainings konnte ich am Renntag in der Abfahrt mein erstes Topergebnis der Saison erreichen. Vor all den Unterstützern war das gewiss mein Saisonhöhepunkt und eine schöne Bestätigung, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde.
Danach ging es weiter nach Cortina und Garmisch, bevor die WM folgen sollte. Ich konnte mich Schritt für Schritt zurückkämpfen und mit immer besseren Laufzeiten und Teilzeiten zeigen, dass ich meiner Topform Tag für Tag näherkam. Ich war motiviert und wollte meine Grenzen Stück für Stück weiter hinausschieben.
Nach guten Leistungen in beiden Trainings in Garmisch ging ich positiv gestimmt in das letzte Abfahrtsrennen vor der WM – mit dem Ziel, eine Topleistung abrufen zu können, um möglicherweise eine interne Qualifikation für die WM zu vermeiden. Mit guten Abschnitten bis zum letzten Drittel lief alles nach Plan, bevor mir ein vermeintlich kleiner und unscheinbarer Fehler passierte. Ich fuhr in einer unruhigen Passage mit etwas zu viel Innenlage und verlor die Balance. Was zunächst nur ein Innenskifehler war, endete leider mit einem harten Aufprall im A-Netz. Sofort wusste und spürte ich, dass mein rechter Unterschenkel erneut gebrochen war – ein wahr gewordener Albtraum.
Dank perfekter medizinischer Versorgung, 5,5 Wochen Krankenhaus, 3 Operationen, 4 Wochen Reha-Klinik und nun bereits 7 Wochen Aufbautraining in Innsbruck kann ich mittlerweile wieder positiv in die Zukunft blicken. So schnell sich Ziele verändern können, so möchte ich mich nun in kleinen Schritten dem Rennlauf wieder nähern.
Es warten noch unzählige Konditionseinheiten in den Bereichen Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Reaktion auf mich, bevor ich mich mithilfe des Skisimulators in St. Christoph erneut auf mein Comeback vorbereiten möchte. Im Anschluss soll der Schneeaufbau wieder mit Meini Tatschl erfolgen, bevor ich in eine neue Gruppe innerhalb des ÖSV-Teams wechseln werde.
Im kommenden Winter steht mit den Olympischen Spielen in Cortina ein echtes Highlight am Programm. Ich werde alles dafür geben, mich dieser erneuten Aufgabe zu stellen, um dort erfolgreich zu sein und den Ski Club Arlberg auf olympischer Bühne vertreten zu dürfen.
Danke – eure Nina
Frühjahr 2025